Weltmeisterliches Cortina d‘Ampezzo
Die Alpine Ski-WM 2021 ist Geschichte. Und sie hat selbst auch einige Geschichten geschrieben. Selbstverständlich auch für die Asse der UNIQA Skifamilie, die in Cortina d’Ampezzo um Edelmetall kämpften und dank Marco Schwarz – er krönte sich erstmals zum Weltmeister – auch zwei Medaillen aus Italien mitnehmen konnten.
Technikspezialist Marco startete fulminant in die Weltmeisterschaft und holte sich gleich bei seinem ersten Antreten in den Dolomiten eine der fünf rot-weiß-roten Goldmedaillen. In der Alpinen Kombination vom 15.02.21 legte er mit einem äußerst starken Super-G die Basis, im Slalom vergoldete der 25-Jährige den Renntag. Am Ende jubelte er mit vier Hundertstel Vorsprung auf Alexis Pinturault über Platz eins – und erstmals über WM-Gold. Auf dieses Hoch folgte tags darauf ein Dämpfer mit dem Qualifikationsaus im Parallelrennen. Doch das machte Marco schnell wieder vergessen: nämlich am 19.02.21, dem Tag des WM-Riesentorlaufs. Den letzten österreichischen Podestplatz im „Riesen“ holte Marcel Hirscher vor zwei Jahren in Bansko, dementsprechend überschaubar war vielerorts die Erwartungshaltung in Sachen Podestplatz. Einzig: Die Rechnung wurde ohne „Blacky“ gemacht, der von Platz sechs nach dem ersten Durchgang noch auf Rang drei vorpreschte. Mit 87 Hundertstel Rückstand auf Überraschungssieger Mathieu Faivre holte er die 300. WM-Medaille für den Österreichischen Skiverband. Das Warten, bis diese feststand, war allerdings eine Sache für sich: „Ich habe gewusst, Pintu (Alexis Pinturault, der Halbzeitführende schied im zweiten Durchgang aus, Anm.) braucht nur runterzufahren, dann fährt er auf’s Podest. Ich habe brutal geschwitzt, das ist eine große Überraschung. Ich habe gezeigt, dass ich auch Riesentorlauf fahren kann“, freute sich Marco Schwarz, der beim abschließenden WM-Slalom in Topform auf dem Weg zu einer weiteren Top-Platzierung im zweiten Durchgang kurz vor dem Ziel ausschied. Gold und Bronze werden ihn trösten.
Weniger gut lief es für Matthias Mayer bei der für den ÖSV sechsterfolgreichsten Weltmeisterschaft. Der Mann für Großereignisse trat im Super G, in der Abfahrt und in der Kombination an, muss aber nach wie vor auf seine erste WM-Medaille warten. Im Super-G fehlten dem Doppelolympiasieger 22 Hundertstel auf das Podest sowie 60 Hundertstel auf den Sieg und Landsmann Vincent Kriechmayr, der sich mit seinem Triumph in der Abfahrt zum Doppelweltmeister kürte. Apropos Königsdisziplin: In dieser schied „Mothl“ leider ebenso aus, wie im Slalom der Alpinen Kombination.
Zwei Top-20-Platzierungen nimmt unterdessen Christine Scheyer von Cortina d’Ampezzo mit. Die 26-jährige Vorarlbergerin fuhr im Super-G auf Rang 17 und blieb somit 1,65 Sekunden hinter der Siegerin Lara Gut-Behrami aus der Schweiz. In der Abfahrt fuhr die UNIQA-Athletin, die ja 2017 in Altenmarkt-Zauchensee auch schon ein Rennen in dieser Disziplin für sich entscheiden konnte, auf Platz 19 (Rückstand: 1,99 Sekunden).
Zeit, die WM-Eindrücke zu verarbeiten, haben Weltmeister Marco Schwarz, Matthias Mayer und Christine Scheyer nun aber nur bedingt: Im Weltcup stehen schon die nächsten wichtigen Rennen auf dem Terminkalender. Dafür wünschen wir ihnen nur das Beste!